„In diesem Jahr mache ich es richtig!“, hatte ich mir gesagt und damit meinte ich die Anschaffung eines zweiten Crossers für die Wintersaison. Im letzten Jahr wurde mir in Dassow recht drastisch gezeigt, dass ein zweites Rad absolut notwendig ist, wenn man im Rennen einen Defekt hat. Das Platte VR kostete mich nicht nur einen Top-Ten Platz sondern ich konnte mir das Rennen schon in der zweiten Runde vom Streckenrand anschauen.
Aus finanziellen Gründen beschloss ich nur die Anschaffung eines neuen Rahmens, denn den Rest der Teile sollte vom Rennrad übernommen werden. In meinem Fundus fand sich dann auch noch eine passable Crossgabel aus Stahl und eine schöne XTR-Kurbel mit Kettenblättern in den gewünschten Zähnezahlen 46/38. Die Teile waren also vorhanden und ich wollte zur Bestellung schreiten. Eine Auswahl war schnell getroffen, es sollte genau der gleiche Rahmen werden, den ich schon in meinem ersten Crosser verbaut hatte; ein Droessiger Rahmen aus Aluminium in dezentem schwarz. Der Hersteller zeigte sich jedoch bockig und wollte wohl kein Geld an mir verdienen. Pech gehabt! Aber es gab ja noch andere Möglichkeiten. Über dunkle Kanäle wurde mir dann zunächst ein Quantec angeboten, das für den aufgerufenen Preis eine ordentliche Performance versprach, jedoch nicht so ganz meinem Geldbeutel gefiel. Auf der CTF in Ratzeburg eröffnete sich dann eine andere Möglichkeit, die auf den Namen EMPELLA hörte. Einer der Teilnehmer hatte sich ein neues Rad gekauft und wollte nun den alten Rahmen loswerden. Leider hing an dem Rahmen noch ein Chris King Steuersatz, die Sattelstütze, Vorbau und der Lenker, was den Preis dementsprechend hochschraubte. Versteht mich nicht falsch, das Angebot war wirklich gut, aber eben auch dem Wert der Teile entsprechend. Also wieder nix. Beim Namen EMPELLA fing mein Hirn aber schlagartig an zu arbeiten (was es sonst wohl selten tut ). Mein ehemaliger Chef und jetzt guter Freund aus dem Radladen in Bad Oldesloe hatte doch noch seinen gebrauchten EMPELLA Bonfire im Keller stehen. Das war die Lösung. Ein kurzes Telefonat und die Sache war klar: Rahmen, Gabel, Steuersatz und die Bremszuggegenhalter für Vorne und Hinten wechselten den Besitzer für einen guten Kurs. Danke an Ingmar!! EMPELLA ist einfach DIE Marke im Cyclocross-Sport. Der holländische Hersteller ist wie kein anderer mit dem Sport verwachsen und stattet recht regelmäßig den Weltmeister aus.
Leider war ich der darauf folgenden Woche zeitlich etwas eingeengt, so dass ich erst verspätet mit dem Zusammenbau beginnen konnte. Auch die Fotodokumentation ist dabei auf der Strecke geblieben, lediglich ein Foto vom Rahmen habe ich geschossen. Danach gibt es nur noch das fertige Rad. Wie beschlossen, rupfte ich alle verwendbaren Teile von meinem Rennrad ab und sie wanderten grob gereinigt direkt an den neuen Supersportler aus Holland. Schaltungstechnisch verwende ich also nun Campagnolo Chorus 9-fach aus dem Jahr 2000, gemixt mit einem alten 8-fach Shimano Dura Ace Umwerfer. Die Bremsen sind alte Shimano Deore XT Cantis mit BBB-Bremsbelägen. Dazu die schon oben erwähnte Shimano XTR-Kurbel, für die ich bei einschlägigen Internetauktionshäusern wahrscheinlich ein kleines Vermögen bekommen könnte. Der Lenker wurde ebenfall vom Renner übernommen und mit einem neu angeschafften Vorbau der Firma Guizzo gepaart. Als Sattelstütze fand sich noch eine Oxygen-Stütze, welche von mir als würdig eingestuft wurde. Der f;iz’ik Arione in Weltmeister-Edition bot sich als adäquates Sitzmöbel geradezu an. Die Laufräder sind sozusagen „bombproof“. Rigida Hochprofilfelgen mit Chorus-Naben und DT Competition Speichen. Sie haben nur einen Fehler, sie sind silber. Das passt zum weissen Rahmen ja mal gar nicht. Vielleicht hilft mir da der ortsansässige Baumarkt mit einer Dose Lack weiter…
So, ich muss wieder weiterarbeiten, Bilder gibt es später und auch der erste Fahrbericht kann dann veröffentlicht werden.
Chr!z